Sonntag, 13. Dezember 2020

Schleusen ohne Leinensicherung (Bergschleusung)

 Schleusen ohne Leinensicherung (Bergschleusung)

Sofern man in einer Schleuse die Poller erreichen kann, sollte man diese natürlich zu einer Leinensicherung immer benutzen.

Falls dies nicht möglich ist, weil keine Leiter vorhanden ist oder diese zu glitschig oder zu gefährlich aussieht, kann man es ohne Leinensicherung versuchen, wobei ein Sichern an der Leiter auch noch der letzte Notnagel wäre. Sollten erreichbare Nischenpoller vorhanden sein, diese natürlich benutzen. Nur Schleusen mit Torschützen sind gefährlich, diese mit den Groundpaddels nicht, da gibt es keine Turbulenzen.

Voraussetzung für ein Schleusen ohne Leinensicherung:

Die Bootsbreite muss mindesten  drei Viertel der Schleusenbreite betragen.

1. Als einzelnes Boot zur Schleusung anmelden und nur einzeln schleusen.

2. Die erste Schleuse unbedingt mit Leinensicherung versuchen, um die Kräfte zu prüfen.

3. Zu den Schaltstangen vorfahren und die blaue Stange  zum Start des Schleusenvorgangs heben.

4. Zurück in den weit hinteren Bereich fahren.

5. Mit der Maschine den ersten Schwall von Vorne korrigieren.

6. Mit der Maschine den zweiten Schwall vom Heck korrigieren.

7. Sobald als möglich eine Sicherungsleine ausbringen, wenn die Poller erreichbar sind.

8. Sobald das Obertor vollständig geöffnet ist, ausfahren.

Wir haben diese Prozedur erfolgreich am Ballinamore & Ballyconell Canal und am Vogesenkanal getestet und praktiziert.

Bei der Talschleusung kann immer eine Leinensicherung erfolgen, da die Poller ja erreichbar sind. Auf knotenfreie Leinen achten und vorsichtig sein, damit sich das Boot nicht aufhängt! Messer in Reichweite bereit halten!

Grundsätzlich sollte man ein Aufentern an den glitschigen Leitern vermeiden!

Ein Sichern an der Leiter wird nicht gerne gesehen, also nur im Notfall benutzen!

Ich habe natürlich in den einschlägigen Foren um Meinungen gebeten. Erfahrerne Skipper haben meine Methode bestätigt, sicher gibt es auch andere Meinungen die man akzeptieren muss.

Ich kann nur sagen, sofern man einen Poller , auch Nischenpoller erreichen kann, sollte man eine Leinensicherung verwenden, wenn nicht, dann meine Methode!

Wenn man allein schleust und vorsichtig operiert und das Boot beherrscht, dann ist das kein Problem, ich habe das mit einer Zweier- und auch einer Dreiercrew erfolgreich praktiziert. Wie schon gesagt, es kommt auch auf das Boot daraufan, vor allem wie breit es ist? Also wie es die Schleuse ausfüllt.

In der Bretagne, auf der Vilaine hängen ja die Sicherungsleinen an der Schleusenwand, bzw. werden vom Lockkeeper gereicht, da ist das alle kein Problem mehr!

Fazit, Epilog:

Diese o.a. Methoden sollte man nur anwenden, wenn wirklich kein Poller, auch Nischenpoller erreichbar ist und das Aufentern an der glitschigen Leiter auch zu gefährlich ist!

Ist ein Poller erreichbar, wird natürlich die Leine gesichert! Nie festgemacht! Zumindest von der Mittelklampe!

Schleusen ohne Leinensicherung?

Zitat aus YF 18.12.2020 09:48

Wenn man so 10 Schleusen pro Tag in den französischen Kanälen bewältigt, dann kann einem das viele Leinenführen schon lästig werden. Dort sind die Schleusen aber nur wenig breiter als eine große Yacht (13 m x 4 m). Wenn man eine solche Yacht gut abgefendert hat, dann ist es problemlos möglich, ohne Leinen zu schleusen, aufwärts wie abwärts.


Menschen, die wirklich viele Schleusen in Frankreich gefahren sind, haben im Laufe der Zeit ein Gefühl dafür entwickelt, wie man mit Maschine das Boot ohne Probleme mittig halten kann. Mittig heißt mittig zwischen hinterem Tor und vorderem Tor. Der Abstand zu den Schleusenwänden seitlich wird durch die ordentlich ausgebrachten Fender geregelt.


Wie gesagt: Diese Erfahrungen gelten für Schleusen, die nicht sehr viel breiter als das Boot sind. Dies gilt im wesentlichen für französische Kanalschleusen und vergleichbare Schleusen.

Zitat Ende


Wie  nun schon mehrfach betont, ist das Schleusen ohne Leinensicherung nur zu empfehlen, wenn man keinen Poller erreichen kann und das Aufentern an der glitschigen Leiter auch zu gefährlich ist.

Wir haben jedenfalls in Frankreich mit einem sehr breiten Boot gute Erfahrungen gemacht, konnten uns mit Maschine gut im hintere Bereich der Schleusenkammer halten!

Final-Epilog

Das Vorstehende ist natürlich nur meine subjektive Meinung.

In den meisten Regularien der Navigationsbehörden und Chartergesellschaften, Bootsvermieter, wird für das Schleusen eine Bug- und Heckleine zum Sichern vorgeschrieben.

Der Skipper, Bootsführer, ist für die Sicherheit des Bootes und der Crew verantwortlich!




15 Kommentare:

  1. Was sagst Du dazu, dass mehrheitlich im Yacht Forum von diesem Verfahren abgeraten wird? Ich würde das auch nie machen - jede Schleuse kann anders sein - man ist nie vor Überraschungen gefeit, wie sich eine Schleuse verhält. Normalerweise erreicht man bei jeder Schleuse eine Sicherungsstelle für die Leinen - manchmal halt mit einem Bootshaken. Ich weiß auch, dass es natürlich in Deinem Alter etwas schwieriger ist überall dran zu kommen.
    Aber jeder Bootsvercharterer steigt bei einem Schaden da sicher aus, weil das fahrlässig ist ohne Bootssicherung zu schleusen.

    AntwortenLöschen
  2. Es gibt aber auch Kommentare die diese Methode erfolgreich pflegen.
    Ich habe es jedenfalls mehrfach erfolgreich praktiziert! Vo Corre bis Fontenoy habe ich alle Schleusen so durchfahren! Und am B&B alle Locks 16-9!

    AntwortenLöschen
  3. ja dann hast Du zumindest in Frankreich gegen die allgemeinen polizeilichen Vorschriften für die Binnenschifffahrt verstoßen:

    7. Dans les écluses :

    b) Pendant le remplissage et la vidange du sas et
    jusqu'au moment où la sortie est autorisée, les
    bateaux sont amarrés et la manœuvre des amarres
    est assurée de manière à empêcher tout choc contre
    les bajoyers, les portes et les dispositifs de protection
    ou contre les autres bateaux ;

    e) Dès que le bateau est amarré et jusqu'au moment
    où la sortie est autorisée, il est interdit de faire usage
    des moyens mécaniques de propulsion ;

    AntwortenLöschen
  4. Da irrst Du Dich, denn im EdB wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Steuerstand in der Schleuse besetzt sein muss.IM Übrigen gibt es in de Foren genügend KOmmentare die meine Methode auch anwenden!

    AntwortenLöschen
  5. Da steht ja nicht, dass der Steuerstand unbesetzt sein darf. An anderer Stelle steht sogar, dass er besetzt sein muss...!
    Auch wenn jemand schreibt, dass er das macht (zumindest in Frankreich) ist es dort dann legal.

    AntwortenLöschen
  6. und die Karten von du Breil sind nicht die "Bibel" sondern Navigationsunterlagen (ohne Rechtsanspruch -schreiben sie auch selber). Die Bestimmungen der Behörden sind das was gilt.

    AntwortenLöschen
  7. Lieber Markus, es freut mich sehr, dass DU Dir so viele Sorgen machst. Ich lade Dich ein, meinen Blog sehr genau zu lesen! Im Übrigen gibt es genug Kommentare die meine Methode begrüßen, denn sie funktioniert auch! Auch der Grundsatz "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" gilt für mich!

    AntwortenLöschen
  8. Leider steht in Deinem Blog sehr viel widersprüchliches - im Tunnel soll man langsam fahren, dann steht anderswo man soll schnell fahren. Und viele andere Beispiele (auch Dinge die nicht stimmen).
    Um Dich mach ich mir keine Sorgen, Du musst selbst wissen was Du tust. Aber anderen Dinge zu empfehlen die per Verordnung verboten sind (auch wenn sie funktionieren oder bisher gut ausgegangen sind) halte ich für mehr als entbehrlich. Und auch wenn andere das vielleicht auch machen oder schreiben.

    AntwortenLöschen
  9. Über Kritik freue ich mich immer wieder, aber man sollte schon alles genau lesen, kann sein, dass ich meine Ausführungen manchmal aktualisiere, dann gilt eben neu vor alt.
    Aber jetzt lieber Markus, lass es gut sein, ich werde ab sofort keine Kommentare mehr freischalten! Wenn Du etwas zu sagen hast, dann bitte unter IWS@Wasserwege.net

    AntwortenLöschen
  10. Also wenn Du mir helfen willst, dann würde ich mich über konstruktive Beiträge sehr freuen!

    AntwortenLöschen
  11. keine Angst ich schreib nichts mehr, hoffe es kommt nie ein anderer Bootsfahrer durch Deine "Tips" in Schwierigkeiten.
    Konstruktive Kritik und die Unterlagen dazu wo das steht habe ich gegeben (genauso wie z.B. bzgl. Kanal und Flußtiefe).
    Und übrigens steht in Deinen so gerühmten Kanalführern von du Breil bzgl. Schleusen:
    "Das Boot muss am Bug und am Heck gut festgemacht sein" (so wie auch in den nat. Bestimmungen)

    AntwortenLöschen
  12. So jetzt beenden wir diese Diskussion. Wer den Blog liest sollte neu vor alt bedenken und die Meinungen gehen da auseinander, wie schon berichtet hat sogar ein Schleusenwärter von VNF am RMC meine Methode empfohlen! Auch in bestimmten einschlägigen Foren haben eine Menge von Skippern dieser meinen Methode zugestimmt!
    So jetzt ober and out, wenn noch was anliegt dann nur unter IWS@Wasserwege.net

    AntwortenLöschen
  13. ach Rüdiger,
    wenn Du die drei Poster im Yacht Forum meinst, wo alle anderen schreiben dass es Blödsinn ist ohne Leinen zu schleusen.
    Aber wenn Du eh alles besser weißt - warum fragst Du dann immer wieder?
    Aber ist mir egal, was Du machst - solange Du keine anderen gefährdest.
    Aber lass dann bitte auch das Veröffentlichen von meinen Berichten und Statements!

    AntwortenLöschen
  14. Lieber Markus H. Es wäre gut wenn DU alle meine Blogs genau lesen würdest. Meine Bücher hast Du vermutlich noch nie gelesen? Kritik ist immer einfach, wie es besser geht schon schwieriger?
    Ich weiss nicht alles besser, deshalb hole ich immer weider Meinungen ein!
    Ich habe aber sehr viel von alten Fahrensleuten in England und Irland gelernt.
    Die Meinungen in den Foren sind auch verschieden, je nachdem welche man liest!
    Ich will mich mit einem Landsmann und Tiroler nicht streiten, aber jetzt ist Sense!
    Over and Out, wie schon mehrfach gesagt nur mehr weiter unter IWS@Wasserwege.net Ich lösche ab sofort alle Deine neuen Kommentare!

    AntwortenLöschen
  15. PS - bin kein Tiroler - auch wen Du das meinst

    AntwortenLöschen